Der diesjährige Orgelfrühling neigt sich seinem Ende zu und so lädt Moritz Schott Sie herzlich zu seinem Abschluss-Orgelkonzert am Sonntag 18.6.17 um 17 Uhr in die Lutherkirche ein.
Um 16 Uhr gibt es eine kleine Einführung auf der Orgelempore machen. Das Konzert beinhaltet sicherlich für jeden etwas:
J.S. Bach: Toccata in F- Dur BWV 540
Louis Vierne: Clair de lune aus den Fantasiestücken
Petr Eben: Tanz der Sulamith aus: Vier biblische Tänze
Max Reger: Choralfantasie: Ein feste Burg ist unser Gott op. 27
Felix Mendelssohn: Thema und Variationen D-Dur
Max Reger: Romanze in a-Moll, op. 80
Ch.-M. Widor: Toccata aus der V. Symphonie.
Anders als sonst häufig, gibt es diesmal keinen inhaltlichen roten Faden. Stattdessen ist das Programm eine Komposition aus guter Musik und steckt voller Poesie.
Den Rahmen bilden zwei der bekanntesten Toccaten der Musikliteratur – beide in F-Dur. Im Zentrum steht Regers Choralfantasie über den Lutherchoral „Ein feste Burg ist unser Gott“, in der alle vier Strophen musikalisch ausgedeutet werden.
Vorbild für Viernes Clair de lune war wohl das gleichnamige Klavierwerk (3. Satz aus der Suite bergamasque) von Claude Debussy, das ganz ähnlich – mit verträumtem Anfang und Schluss und einem bewegten Mittelteil – aufgebaut ist. Die literarische Grundlage ist das wundervolle Gedicht von Paul Verlaine.
Viernes Klanggemälde gehört natürlich in einen größeren Raum und ist für ein symphonisches Instrument gedacht. Trotzdem hat es an der Schuke-Orgel seinen ganz eigenen Charme.
Der Tanz der Sulamith passt hervorragend zur Klanglichkeit und Farbigkeit der Schuke-Orgel. Auch zu diesem Stück gibt es eine gewissermaßen literarische Grundlage: das Hohelied des Salomo, dessen unterschiedliche Deutungen im Laufe der Zeit sehr interessant sind und das kaum in den Kanon der Schriften zu passen scheint.
Es handelt sich um keinen Gesellschaftstanz à la Wiener Walzer. Es ist ein Tanz der alles umfasst: Freud und Leid, Erotik, Leidenschaft und Lebenskraft. Ein Tanz bis zur Extase.