Prof. Dr. Dr. Franz Josef Radermacher hält einen Vortrag zum Thema: Finanzkrise, Wirtschaftskrise – Eine Orientierung in schwierigem Umfeld. Termin: 7.10.2014, 19.30 Uhr.
Die letzten Jahre haben immer wieder Probleme im Bereich des Weltfinanzsystems deutlich werden lassen: Ausweitungen der Geldmengen, „Blasen“ unterschiedlicher Art, Hypephänomene, Betrugsdelikte, Subprimekrise usw. Das derzeitige Weltfinanzsystem ist nicht nachhaltig und beinhaltet große Risiken für die Zukunft. Probleme liegen in der ungenügenden Regulierung des Systems, in fehlenden Daten, einer fehlenden Besteuerung globaler Transaktionen und Aktivitäten und einem ungenügenden Wissen über die Abläufe und Risiken in „Steueroasen“.
Ohne ein Gegensteuern ist ein weltweiter Kollaps der Finanzstrukturen innerhalb der nächsten 10 bis 20 Jahre unvermeidbar, u. a. da bei einem „Weiter so“ dann bereits bei einzelnen „führenden“ Staaten die jährlichen Schuldzinsen der Öffentlichen Hand ihre Steuereinnahmen übersteigen würden. Prof. Radermacher sieht zwei Alternativszenarien zum Kollaps: zum einen das „erfolgreiche“ Umlenken von Teilen der Besteuerungsbasis (z. B. Gewinne, Arbeitsplätze und darüber Löhne/Gehälter) und damit verbunden Steuereinnahmen. Zum anderen eine „balancierte Lösung“ über ein international abgestimmtes, nachhaltiges Steuer und Finanzsystem. Wie sind die Perspektiven, wer kann handeln, wo
bestehen Ansätze zur Verbesserung des Status quo? Der Vortrag zielt darauf hin, eine Orientierung in schwierigem Gelände zu geben.