Ab Sonntag, den 19. Juni 2016, präsentiert Gerlach Bente, Maler, Glaskünstler und Bildhauer aus Radevormwald, seine Ölbilder in der Residenz am Wiesenkamp.
„Als Künstler beschäftige ich mich mit dem, was wir mit unseren eigenen Blicken wahrnehmen“, erklärt Gerlach Bente. „Mich interessieren Strukturen von den unterschiedlichsten Gegenständen. Dazu kommen die Assoziationsmöglichkeiten, die ich gerne offen lasse“. Seine auf Zeichenkarton gemalten, gegenstandslosen Bilder zeigen, wie durch übereinandergelegte Scheiben hineinleuchtendes Licht, das durch Lasuren aus ganz dunklen Grün- und Blau-Schwarztönen, also Nachtfarben, scheint. Lasierende, also transparente Schichten in den Bildern, die von der Skala der kühlen Blautöne und der Erd- und Lehmfarben (braun, ocker und Rottöne) bestimmt sind, bewirken durchsichtige Strukturen, welche die Materialität der eigentlich schweren Farbe leicht machen. Der Künstler selbst nennt diesen Effekt in seinen Bildern die „Magie der Transparenz“.
Neben seinem Schaffen als Maler ist Gerlach Bente erfolgreich als Glasgestalter tätig. Ölmalerei und Glaskunst empfindet er dabei nicht als Gegensatz, in seiner Arbeit beziehen sie sich aufeinander. In die Glasmalerei spielen Formen der Ölmalerei hinein, in seine Ölbilder Erscheinungen der Glaskunst.
Seit 1989 hat Gerlach Bente etwa 60 Glasfenster und Entwürfe für Kirchengebäude geschaffen. Der Erfolg seiner Entwürfe liegt unter anderem an der langen, genauen Beobachtung der Architektur und der Dosierung des einfallenden Lichts. Ein Höhepunkt in seiner Entwicklung als Glasmaler war 2014 die Teilnahme an der Ausstellung „Glanzlichter“ im Dom zu Naumburg, in der nicht nur Künstler wie Gerhard Richter, Sigmar Polke, Markus Lüpertz und Neo Rauch vertreten waren, sondern auch Ludwig Schaffrath, Jochem Poensgen und Johannes Schreiter, die Vorbilder für Gerlach Bente sind.
In einem engen Dialog mit den Raumwirkungen der Glas- und Ölmalerei steht auch das skulpturale Werk von Gerlach Bente. Seine Skulpturen nehmen das Licht des Tages auf und passen sich zugleich organisch in die Umgebung ein. Bentes Metallskulptur „Zweiklang“ wurde 2013 in Radevormwald aufgestellt.
Gerlach Bente, geboren 1964 in Wittingen, begann nach der Schulzeit eine Glasmaler-Lehre an der Glasfachschule in Hadamar bei Limburg. Anschließend absolvierte er ein Praktikum bei dem Glasmaler Fritz H. Lauten in Kürten. Ein Kunststudium an der Kölner FH für Kunst und Design und die Ernennung zum Meisterschüler schlossen sich an. 1998 zog Gerlach Bente mit Atelier und Werkstatt nach Radevormwald, wo er heute mit seiner Familie lebt. Weitere Informationen unter www.gerlachbente.de.
Die Ausstellung läuft noch bis zum 15. Juli 2016 im Foyer der Residenz am Wiesenkamp und kann in der Zeit von 9 Uhr bis 17 Uhr kostenlos besucht werden. Residenz am Wiesenkamp, Wiesenkamp 16, 22359 Hamburg-Volksdorf (U-Bahn, HVV: Meiendorfer Weg)