„Den Geschmack bestimmter Tränen vergisst man nie…“ Diesen Satz Irène Némirovskys kann man als Leitmotiv ihres Lebens verstehen, das nur 39 Jahre währte und in Auschwitz endete. Es ist geprägt von den Stürmen des 20. Jahrhunderts. Sie wird 1903 in wohlhabende jüdische Kreise in Kiew hineingeboren. Die russische Revolution fegt die alte Ordnung hinweg, das Land ihrer Kindheit versinkt. Die Familie flieht nach Paris, und Frankreich wird Irène zur zweiten Heimat.
Nach dem Wiederauftauchen des Manuskripts ihres Romans Suite francaise, was eine literarische Sensation bedeutete, wird Irène Némirovskys umfangreiches Werk – dessen Figuren sich zwischen Nüchternheit und gro-ßen Gefühlen, zwischen Illusionen und Hoffnungslosigkeit bewegen – nach und nach in Deutschland veröffentlicht. Maria Hartmann liest die Erzählung Herbstfliegen und wird aus Némirovskys aufwühlendem Leben erzählen.
Maria Hartmann ist als erfolgreiche Schauspielerin durch ihre zahlreichen Theater-, Kino- und Fernsehproduktionen bekannt. Torhaus-Besucher kennen sie durch ihre besonderen Lesungen. Abseits der Bestsellerlisten richtet sie ihren Blick dabei auf bekannte und unbekannte Autoren, deren kostbares Werk es unbedingt verdient, neu entdeckt zu werden. Dabei erfährt der Zuhörer auf höchst unterhaltsame Art so ganz nebenbei auch viel über die Biografie und Zeitgeschichte.
Lesung am 15. April um 19.30 Uhr im Torhaus Wellingsbüttel.