„Unglaublich-Glaubwürdiges von gottesfürchtigen und unfrommen Hanseaten“, so untertitelt der einstige, langjährige „Mister Hafenkonzert“ und einer der bekanntesten Hamburger Radiomacher, Kurt Grobecker, sein neuestes Buch, das so manche „Enthüllung“ in petto hat. Mit bewährt geistreicher, spitzer Feder nimmt Grobecker die Kirchen und ihre Protagonisten samt deren peinlichen erotischen Ausrutschern und der – stets auf das eigene Wohl bedachten – Geschäftstüchtigkeit aufs Korn. Ob die Angewohnheit der Hamburger, sich in sehr direkten, schonungslosen und immer amüsanten Lebensweisheiten auszudrücken, auf ihrer Desillusion basiert? Wie auch immer, dem lieben Gott der Elbhanseaten wird nolens volens eine gehörige Portion Humor abverlangt. Wer Vergnügen am geschliffenen historischen Feuilleton findet, wird die „Kirchen-Geschichten“ lieben, umso mehr, wenn sie vom Autor live vorgestellt und mit seinen plastischen Kommentaren scharf gewürzt werden. Für die musikalischen Intermezzi hat Grobecker Stücke von u. a. Piazzolla, Gershwin und Joplin ausgesucht, die der Jakobi-Organist Rudolf Kelber auf der Arp-Schnittger-Orgel eingespielt hat.
Die musikalische Lesung ist am 19. Mai um 19.30 Uhr in der Parkresidenz Alstertal.