Meeresschildkröten, die Nomaden der Weltmeere

Meeresschildkröten bewohnen alle tropischen und subtropischen Meeresgebiete und verbringen bis auf die Eiablage ihr gesamtes Leben im Wasser. Die ersten Meeresschildkröten haben sich wahrscheinlich vor etwa 200 Millionen Jahren aus landlebenden Schildkröten entwickelt. Sie sind also quasi „Überlebende“ aus der Zeit der Dinosuaurier.
Die Paarung der Meeresschildkröten findet im offenen Meer von Dezember bis März statt, wenn auf der Südhalbkugel der Erde Sommer ist. Wenn sie vorbei ist, schwimmen die Männchen in ihr beheimatetes Futtergebiet zurück, während die Weibchen zur ersten Eiablage nach ihrer etwa 20-jährigen Wanderung in den Weltmeeren zielstrebig immer wieder jenen Strand aufsuchen, an welchem sie selbst zur Welt gekommen sind? Bei der Eiablage immer nachts graben die Schildkröten mit ihren Flossen eine etwa 30–50 cm tiefe Grube in den Sand, in die sie 50 bis 100 Eier legen. Danach buddeln sie die Eier mit Sand wieder zu und machen sich nach stundenlanger Schwerstarbeit bis zur völligen Erschöpfung wieder auf den Weg zurück ins Meer. Die Sonne brüuetet die Eier aus, wobei die Temperatur über das Geschlecht der Jungtiere entscheidet: über 29,9 Grad entwickeln sich Weibchen, bei niedrigeren Temperaturen Männchen.

Meeresschildkröten sind in ihrem Bestand vom Aussterben bedroht. Die Bedrohung geht dabei fast ausschliesslich vom Menschen aus, der sie aufgrund ihres Fleisches, der Eier und ihrer Panzer seit Jahrhunderten jagt. Von 1000 geschlüpften Schildkroeten erreichen nur 1 bis 2 das geschlechtsreife Alter und haben dann nur noch 2 Feinde zu fürchten haben: den Hai und den „Allesfresser“ Mensch.

Durch das Washingtoner Artenschutzabkommen sind die Meeresschildkröten eigentlich weltweit streng geschützt. Über 90 Länder haben diesen Vertrag unterzeichnet. Handelsverbote, Exportvorschriften und Zollkontrollen sollen das Fangen, Töten und den Handel mit den Tieren stoppen, verbieten und bestrafen. Viele Länder kümmern sich aber nicht darum, sondern dulden und unterstützen sogar den illegalen Fang. Nach verschiedenen Quellen werden weltweit jährlich über 100.000 Meeresschildkröten auf brutalste Art und Weise abgeschlachtet.

MEERESSCHILDKRÖTEN, DIE NOMADEN DER WELTMEERE – im Spannungsfeld zwischen Hunger / Armut und Schutz der Umwelt.

Dokumentarische Fotoausstellung wird von dem gemeinnützigen Verein KITRA – „Kindertraeume – Sueños de Niños“ e.V. in der Öffentlichen Bücherhalle Bramfeld 22.09.2021 bis 22.10.2021 gezeigt.

KITRA – „Kindertraeume – Sueños de Niños“ e.V. unterstützt damit die Arbeit der beiden Kinderprojekte „Chavaladas“ (ehemals drogenabhängige Strassenkinder) und „Niños del Fortin“, die Kinder von der Müllhalde in Hamburgs Partnerstadt Leon in Nicaragua.