Der Salafismus ist eine Strömung innerhalb des Islam, die sich auf das Leben der ersten Generationen der Muslime bezieht und rigide Vorstellungen von Religiosität und Lebensweise vertritt. Der sogenannte jihadistische Salafismus liefert eine der ideologischen Grundlagen für terroristische Organisationen wie den Islamischen Staat.
In den letzten Jahren wurde der Salafismus zu einer Bewegung, die auf viele jüngere Muslime (und auch Konvertiten) große Attraktivität ausübt. Sie radikalisieren sich oft in kurzer Zeit, ein Teil von Ihnen sucht Anschluss an militante islamistische Organisationen und kämpft auf deren Seite insbesondere in Syrien oder im Nordirak. Viele sind bereits gestorben, viele sind zurückgekehrt und könnten hier zu einer Gefahr werden.
Nicht nur die Sicherheitsbehörden, sondern z.B. auch Schulen und nicht zuletzt viele muslimische Organisationen und Gemeinden sind besorgt über diese Prozesse. Sie fragen nach den Ursachen und sie entwickeln Konzepte, wie Radikalisierungsprozesse unterbrochen und weitere Gefahren verhindert werden können.
Am 21. April werden zwei Referenten über ihre Erkenntnisse und ihre Sichtweisen auf die Problematik berichten, die sich seit vielen Jahren in unterschiedlicher Verantwortung damit befassen:
- Hartmut Licht ist zuständiger Auswertungsleiter beim Hamburger Landesamt für Verfassungsschutz und einer der bundesweit erfahrensten Analytiker auf diesem Gebiet.
- Dr. Ali Özdil ist der Direktor des Islamischen Wissenschafts- und Bildungsinstituts e.V. in Hamburg und gehört zum Team des Projekts „Al Wasat – Die Mitte“, das theologische und pädagogischen Grundlagen der Präventionsarbeit vermitteln will.
Die Veranstaltung enthält also ein Informationsangebot nicht nur für interessierte Bürger, sondern auch für Lehrer, Erwachsenenbildner oder Funktionsträger von Vereinen. Sie wird moderiert von Dr. Manfred Murck, dem ehemaligen Leiter des Hamburger Verfassungsschutzes.
Medien-Politik-Gesellschaft präsentiert am 21.4.2016 um 19.30 Uhr im Sasel-Haus.