In seinem kontrastreich konzipierten Programm nähert sich der Meisterschauspieler Christian Quadflieg dem Werk von Wilhelm Busch. Aus witzigen, ironischen und sarkastischen Versen, Prosatexten, Notizen von Zeitzeugen und denen von Busch selbst entsteht ein detailliertes und komplexes Bild des großen Dichters, Denkers und Zeichners. Denn leider viel zu oft wird Busch auf die Bubengeschichte „Max und Moritz“ reduziert, die beinahe zum Synonym seines Erfinders geworden ist. Erstaunliches kommt zu Tage, wenn Christian Quadflieg hinter die zum Klischee gewordene Fassade seines „Titelhelden“ schaut. Dessen philosophische Betrachtungen beispielsweise sind bemerkenswert, obwohl Busch behauptete: „Ich kann nicht rufen. Meine Seele ist heiser. Ich habe eine philosophische Erkältung“. Auch seine melancholischen Gedichte treffen mitten ins Herz. Ein „herzhaftes“ Programm also, das Wilhelm Busch in all seinen Facetten zeigt und den gelegentlich etwas einseitigen Blick auf sein Werk gründlich revidiert.
Die Veranstaltung ist am 10. Februar um 19.30 Uhr in der Parkresidenz Alstertal.